Bewegungskonzept
Bewegungsarmut
Die Welt der Kinder hat sich in den letzte Jahren immer mehr zu einer bewegungsarmen Welt entwickelt.Durch die Verdichtung des Wohnraums, beengte Wohnverhältnisse und Verkehrsaufkommen fallen immer mehr Bewegungserfahrungen für Kinder weg. Zusätzlich steigt der Medienkonsum auch schon bei Kleinkindern in den letzten Jahren massiv an.
Die Kinder haben immer weniger die Möglichkeit sich ihre Umwelt mit allen Sinnen und über Körpererfahrungen zu erschließen.
Die Fachkräfte in Kindergärten und Schule beobachten immer mehr Kinder mit Entwicklungsauffälligkeiten im Bereich Motorik, Sprache, Konzentration und Wahrnehmung. Laut Krankenkassen und Unfallkassen hat sich durch mangelnde Bewegungsmöglichkeiten, das Unfallrisiko bei Kindern in den letzten Jahren konstant erhöht.
Bewegung und Wahrnehmung
Kinder lernen in erster Linie durch Wahrnehmung und Bewegung.Durch Bewegung entwickeln sich die körperlichen, emotionalen, kognitiven sprachlichen und sozialen Fähigkeiten eines Kindes.
Die Möglichkeit zur freien Bewegungsentwicklung vermittelt Kindern das Erlebnis, dass sie in der Lage sind etwas zu bewirken und zu verändern. Die Kinder bekommen in der Bewegung ständig eine Rückmeldung über das, was sie schon können oder noch nicht können, so lernen sie mit Erfolg und Misserfolg umzugehen. Die Kinder bekommen Vertrauen in ihren eigenen Körper, was zur Steigerung des Selbstwertgefühls führt.
Sprache durch Bewegung
Aus Bewegung entsteht Sprache. Lange bevor Kinder die verbale Sprache benutzen, teilen sie sich durch Gestik, Mimik und Gebärden, eben durch Körpersprache mit. Sprache baut auf dem eigenen Handeln und be-greifen auf. Das ein Ball rund ist, auf dem Boden rollt oder hochspringt, hat das Kind in Bewegungssituationen erfahren schon lange bevor es darüber sprechen kann. Durch aktive Bewegungsangebote baut sich beim Kind erst ein passiver und später ein aktiver Wortschatz auf. Sprache wird durch Bewegung am eigenen Leib erfahrbar. Ein weiterer Punkt der Sprachförderung in der Bärchenstube ist der Einsatz von Kindergebärden, mit dem wir immer wieder gute Erfahrungen machen.Wir haben es uns in der Bärchenstube auf die Fahne geschrieben, dem allgemeinen Bewegungsmangel schon in frühen Jahren entgegenwirken.
Wir möchten den Kindern durch vielfältige Bewegungsangebote, sowie die Raumgestaltung die Möglichkeit geben, ihren natürlichen Bewegungsdrang ausleben zu können, ihre motorischen Fähigkeiten ausbauen, weiterentwickeln und besser einschätzen zu können. Durch die unterschiedlichen Bewegungsangebote und -erfahrungen bieten wir den Kindern außerdem vielfältige Sprachanlässe. Ganz wichtig ist uns, es werden keine Entwicklungsschritte von den Erzieherinnen vorweggenommen. So werden z. B., die Kinder, die sich noch nicht allein hinsetzen können, nicht hingesetzt, sondern hingelegt.
„Ein Säugling fördert sich selbst von früh bis spät. Ihn zum Sitzen oder Stehen aufzurichten, ist nicht nur überflüssig, sondern schädlich“ (Emmi Pikler)